Die Pflegevorsorge ist ein wichtiges Thema, insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen. Der Debeka PflegeBahr Tarif bietet eine solide Absicherung im Pflegefall, auch wenn bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. In diesem Artikel nehmen wir den Pflege-Bahr der Debeka genau unter die Lupe und erklären genau, wie dieser in der Praxis funktioniert.
Die Debeka Krankenversicherung ist ein traditionsreiches Unternehmen, das 1905 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Koblenz hat. Mit mehr als 2,5 Millionen vollversicherten Mitgliedern ist sie die größte private Krankenversicherung in Deutschland. Die Debeka hat sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Anbieter für private und betriebliche Krankenversicherungen entwickelt und ist besonders für ihren hohen Marktanteil bei Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst bekannt.
Das Angebot der Debeka umfasst eine breite Palette an Tarifen zur privaten Krankenversicherung sowie Zusatzversicherungen, die sich an gesetzlich Versicherte richten.
Die Debeka ist eine etablierte Krankenversicherung mit einem sehr starken Fokus auf die Absicherung von Beamten und der Vertrieb läuft allein über Angestellte. Mit Versicherungsmaklern arbeitet die Debeka nicht zusammen. Sie bieten eine normale Pflegetagegeldversicherung und auch eine Pflege-Bahr an – diese schauen wir uns hier an. Interessanterweise lässt sich das Debeka Pflegetagegeld nur mit der Pflege-Bahr gemeinsam abschließen – die Pflege-Bahr kann jedoch ohne das Tagegeld vereinbart werden.
Der Pflege-Bahr ist eine spezielle Form einer Pflegetagegeldversicherung.
Kurz: Der Pflege-Bahr hat zwei große Vorteile – der Staat gibt einen Zuschuss von 5€ im Monat und Du musst beim Abschluss des keine Gesundheitsfragen. Es gibt nur zwei Bedingungen – Du darfst noch keinen Pflegegrad beantragt haben und musst über 18 sein. Dafür ist die maximale Leistung außer bei jüngeren Kunden auf 600€ im Monat im Pflegegrad 5 limitiert -> es löst also nicht komplett das finanzielle Problem der Pflegebedürftigkeit, macht jedoch dennoch einen bedeutenden Unterschied!
Jedoch gibt’s eine 5 jährige leistungsfreie Zeit (Wartezeit) – wenn Du währenddessen einen Pflegegrad erhältst, gibt es erst nach Ablauf der fünf Jahre jeden Monat die Leistung der Debeka.
Der PflegeBahr-Tarif der Debeka bietet abgestufte Leistungen je nach Pflegegrad.
Jeder Monat hat bei der Debeka 30 Tage – also es ist ein Monatsgeld und kein Tagesgeld. Bedeutet: Innerhalb eines Jahre wird ein klein bisschen weniger ausgezahlt als bei einem ein Tagegeld (12 Monate a 30 Tage => 360 < 365/366 Tage im Jahr).
Die passende Konfiguration für eine langfristig bedarfsgerechte Absicherung gegen Pflegebedürftigkeit ist ein elementarer Baustein einer bedarfsgerechten Beratung und sollte von Beginn an absolut durchdacht sein. Immerhin werden jetzt die Weichenstellungen für später gesetzt, damit Du auch in einigen Jahren bis Jahrzehnten eine bedarfsgerechte Absicherung im Fall einer Pflegebedürftigkeit besitzt.
Vor dem Leistungsfall bietet Dir die Debeka alle drei Jahre eine Steigerung deiner Leistung um die offizielle Inflation an. Dieses Angebot erlischt dauerhaft, wenn Du es zweimal hintereinander ablehnst.
Die Debeka bietet keine Dynamik im Leistungsfall an! Das heißt, sobald Du einen Pflegegrad zugesprochen bekommen hast, erhöht sich die Leistung nicht mehr. Dies haben andere Mitbewerber besser gelöst und ist bei einem länger andauernden Leistungsfällen ein sehr wichtiger Punkt. Denn die Inflation und die steigenden Pflegekosten entwerten so deine Absicherung, sobald Du Leistung beziehst.
Ganz allgemein sind die Bedingungswerke, also das Kleingedruckte der Versicherer, verhältnismäßig einfach und verständlich. Das liegt vor allem daran, dass durch die staatliche Förderung des Pflege-Bahr einige gesetzliche Vorschriften herrschen, die ein Versicherer zwingend in sein Bedingungswerk aufnehmen muss. Spielraum für Tricks ist hier eher weniger vorhanden. Trotzdem gibt es ein paar Punkte auf die man im Debeka Bedingungswerk achten sollte.
Ein wichtiger Punkt, den Du beachten solltest, ist, dass der Pflege-Bahr-Tarif keine Beitragsbefreiung vorsieht. Das bedeutet, dass die Beiträge auch im Fall einer schweren Pflegebedürftigkeit weiterhin gezahlt werden müssen.
Der Versicherungsschutz gilt nur in der Europäischen Union bzw. dem Europäischen Wirtschaftsraum, nicht wie in einigen anderen Tarifen auch in der Schweiz.
Fragst Du uns direkt, dann bekommst Du auch direkt unsere Antwort, dass wir von solchen Siegeln, Sternen, Noten oder Ähnlichem sehr wenig bis nichts halten. Es gibt schon inflationäre Züge, es ist quasi ein Geschäftsmodell. Nicht umsonst waren mal bei der Finanztest von 75 Tarifen 58 sehr gut, obwohl es eklatante Unterschiede gibt in den Bedingungen. Klar, es ist verständlich, dass sich der Verbraucher ein unabhängiges Bild machen möchte, aber solche Testergebnisse sind in unseren Augen keine Hilfe, sondern verwirren eher.
Der Debeka Pflege-Bahr-Tarif (EPG) bietet eine wertvolle Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Leider leistet er nicht in der Schweiz und die Leistungsdynamik fehlt vollständig. Die fehlende Beitragsbefreiung bei allen Pflege-Bahr ist ein Aspekt, den Du bei der Entscheidung berücksichtigen sollten – denn dies reduziert Ihre „Netto-Leistung“ im Pflegefall. Da der Pflege-Bahr eine Krankenversicherung ist, kannst Du dir hier die Kindernachversicherung nutzen und die Frage nach einer Schwangerschaft gibt es hier nicht.
Also, wenn Du noch nie einen Pflegegrad beantragt hast, dann könnte die Debeka Pflege-Bahr eine Lösung für dich sein! Aber es gibt noch andere Pflege-Bahr Tarife die für Dich passend könnten – den die Debeka hat zwar eine tolle Leistungsstaffel (wieviel % der Leistung bei welchem Pflegegrad) aber leider keine Leistungsdynamik und damit entwertet sich dein Schutz, sobald du einen Pflegegrad hast jedes Jahr. Schade!